Riggi 1 der liebe Zutrauliche

Mein Name ist Riggi. Zu meiner Zeit standen die Nummer der Erste, der Vierte noch nicht zur Debatte. Nachdem Frauchen Evi's erster Wellensittich Goldi starb, suchte sie nach einem neuen Wellensittich. Einen zitronengelben Renner zu finden war unmöglich. Also etwas ganz anderes. So kam ich an die Geibeli in Zürich zu Evi und Grossmami Myrtha.
Ganz, ganz klein
Da bini ganz frisch bi Evi und Myrtha.
Erster Ausflug auf das Büchergestell
Da obe bini sicher und chan mit em Evi spille.
Frauchen Evi war gerade unterwegs, als ich das erste Mal meinen Käfig verliess. D.h., sie war auf dem Rückweg und Grossmami Myrtha fiel ein Stein vom Herzen. Dann habe ich mit Frauchen Evi ein Spiel gemacht. Ich sass oben auf dem Büchergestell und schaute zu wie sie auf eine Leiter kletterte und mir einen Stecken unter den Bauch hielt, flups, war ich weg, auf dem Büchergestell auf der anderen Zimmerseite. Evi stieg runter, die Leiter zu mir, wieder hoch, warten, bis der Stecken an meinem Bauch war und wieder weg nach vis-à-vis. Das machten wir, bis ich müde war und mich einfangen liess. Danach machte es mir nichts aus, im Käfig zu schlafen. Langsam wuchs ich heran und überwachte genau, ob das Gitter richtig gebaut wurde, das an das Stubenfenster kam. Auf einem Stecken konnte ich dann rausschauen. Jetzt hatte ich davor keine Angst mehr und es war toll. Nur in der Nacht musste ich in den Käfig. Ich lernte auf dem Trapez zu schlafen, dann wurde das Licht gelöscht.
Auf der grossen Flasche
Da simmer uf dä Fläsche, wo s'Grosi Myrtha 50gerli drin sammlet.
Mit Coco ein schläfchen
Natürlich mit mim beschte Fründ, em Coco.
Mit Chico und Charly
Mit em chline Chico und em chline Charly.
Einmal suchte mich Frauchen. Ich sass ganz still auf der Lampe und schaute, was sie da machte. Nach einiger Zeit kam Coco zu mir und blieb da. Er wurde mein bester Freund. Später lebten auch Chico und Charly mit uns zusammen. Und als nächsten kam dann Pepsi zu uns. Pepsi war eine Henne und wir begannen uns für sie zu interessieren.
Auf dem Lieblingsast
Uf mim Lieblingsascht. Unne hätt's Sand, da bini au versorget.
Eines Tages brachte Evi so ein komisches Tier mit zwei langen Ohren nach Hause. Wir vier mussten das neue Dingsda, das sie Küngel nannte und auf den Namen Mickey hörte unter die Lupe nehmen. Als die erste Vorsicht vorüber war, machte Mickey einen Satz und Charly war verschwunden. Doch zum Glück war nichts passiert. Charly hatte sich ganz flach auf den Boden gedrückt. In der ersten Nacht hob Mickey das Gitter von der Kiste, in der nächsten brach er aus und hoppelte in der Stube rum und hinterliess dort seine Visitenkarte. Da legte Grosi Myrtha das Veto ein bevor der Küngelstall gebaut war. Mickey musste wieder verschwinden. Er fand in Nesslau oben ein neues zu Hause, wo er zwischendurch auch frei rumhoppeln konnte.
Wir und das komische Tier
Mir vier und das komische Tier.
Der Küngel wird immer frecher
Jetzt hämmer eus beschnuppered.
Wir auch
Mir werded au muetiger.
Mit Coco, Chico und Charly
Patience uf Wellesittichart. Alli Karte an Tischrand schleicke, g'heie lah und abeluege.
Riggi interessierte sich einmal kurz für Rio/Ria. Er stellte sich auf ihren Rücken und machte Lärm. Weiter wusste er leider nicht. Er war eines unserer Lieblingsvögeli, der den Weg sogar um drei Ecken durch den Gang in die Küche fand. Dort gab es einen "Spielplatz" zum verweilen. Wenn Riggi Lust hatte, konnte er in meinen Händen unter handwarmem Wasser vom Hahne baden. Riggi brachte uns 12 Jahre grosse Freude. Er starb am 23.03.1993
Schlufis: Riggi 1, 05.05.2007  Autor: Evi Maurer-Wydler